Geschichte der Hochseilgärten

Die Geschichte der Hochseilgärten in Deutschland ist noch jung. Erst gegen Ende der 90er Jahre wurden die ersten Kletterparks in Deutschland eröffnet. Zuvor breitete dieses Freizeitvergnügen sich vor allem in Frankreich, England und den USA aus. Die Wurzeln des Hochseilkletterns liegen in Frankreich, dem Land, in dem es heute die meisten Kletterparks europaweit gibt. Um 1875 baute der Franzose Herbert hier die ersten Parcours, wobei es zunächst nicht um die Höhe der Hindernisse ging, sondern um den rein sportlichen und physischen Aspekt. In den Anfängen wurde an diesen Seilhindernissen die Kondition und Geschicklichkeit der Soldaten gestärkt. Im zweiten Weltkrieg wurde diese Art des Soldatentrainings auch in Großbritannien eingeführt. Das Projekt "Outward Bound" entstand in Aberdovey, einem kleinen Ort an der Küste von Wales. Wie später auch in anderen Gegenden Großbritanniens wurden hier die britischen Soldaten ausgebildet und sowohl physisch wie auch intellektuell geschult.

Fast zeitgleich wurde der Aspekt des Teamworks mit der Gründung der Outward Bound Schulen in Großbritannien durch den deutschen Pädagogen Kurt Hahn eingeführt. Das Projekt "Outward Bound" breitete sich nun auch bis in die USA aus, wo die Hochseilgärten für ganz neue Zwecke errichtet wurden. Es wurde immer mehr Wert auf Teamwork und pädagogischen Elemente gelegt. Die Kletter-Parcours wurden erstmals 1941 an Schulen eingesetzt, es wurden Outdoor- und Kletterseminare angeboten und ab 1971 wurden Hochseilgärten sogar extra für Schulen gebaut. Diese unterschieden sich von den anfänglichen Seilgärten vor allem in der Höhe und Vielfalt der Hindernisse. Der Schwerpunkt lag nun ganz auf dem pädagogischen Aspekt und dem sozialen Lernen. Mit der Gründung der European Ropes-Course Association, die der Überwachung und Sicherheit der Hochseilgärten dient, wurden Ende der 90er Jahre die ersten Hochseilgärten in Deutschland errichtet. Wie zuvor in den USA dienten auch hier die ersten Kletterparks den sozialen Lernprozessen. Immer mehr Schulen, Firmen und Vereine nahmen das Angebot zur Förderung der Verantwortung, des Vertrauens und der Kommunikation wahr.

In den letzten Jahren werden zudem immer mehr Adventure-Parks eröffnet, die dem reinen Freizeitvergnügen dienen. Die Hindernisse werden immer höher, schwieriger und ausgefallener. Der Spaß und der Mut stehen bei den Besuchern aller Altersgruppen an erster Stelle.